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Beitrag vom 07.05.2023
Das Ende einer
Beziehung ist meistens auch das Ende der Verbindung dieser zwei Menschen. Ein klarer Schnitt zwischen
Vergangenheit und
Zukunft.
Doch nicht immer.
Viele wünschen sich nach der
Trennung eine
Freundschaft mit dem Ex-Partner. Auch wenn es mit der
Liebe nicht geklappt hat, so kann man doch nach all den Höhen und Tiefen befreundet bleiben.
Schliesslich war man ja mal in Liebe vereint. Man kennt sich gegenseitig sehr gut, hat Verständnis für den anderen und führt gute Gespräche. Ist Vertrauter und bester Freund. Als eingespieltes Team profitiert man von den Fähigkeiten des anderen.
Und da ist ja meist auch noch ein gemeinsamer Freundeskreis, der über die Jahre zu einem Teil des Lebens geworden ist. Warum sollte man wegen einer
Trennung die sozialen Kontakte aufgeben? Vielleicht sind auch Kinder aus der
Beziehung hervorgegangen.
Es gibt vieles, was die ehemaligen Partner verbindet.
Doch kann eine Freundschaft mit dem Ex funktionieren?
Von welchen Risiken kann solch ein
platonisches Verhältnis begleitet werden?
Und was sollte man nicht tun?
Kann man mit dem Ex befreundet sein?
Grundsätzlich kann es funktionieren. Wenn die Gründe der
Trennung keine Verletzungen zugefügt haben. Und auch die Trennung selbst nicht giftig war. Man sich gegenseitig mit Respekt und Rücksicht behandelt.
Dann sollte natürlich von beiden Seiten das Interesse da sein, solch ein
platonisches Verhältnis aufzubauen. Wenn dies der Fall ist, sollte man sich zu einer gründlichen Aussprache zusammensetzen. Verantwortung und Besitzverhältnisse klären. Regeln und Grenzen setzen. Denn klare Verhältnisse schaffen eine neutrale Basis.
Wichtig ist, dieser Verbindung Zeit und Raum zu geben, sich zu entwickeln. Ein fliessender Übergang von Partnerschaft zu Freundschaft sollte nicht angestrebt werden. Denn zumeist gibt es auf beiden Seiten noch unverarbeitete
Gefühle.
Jede Trennung hat eine eigene Dynamik, genauso wie die Partner unterschiedlich mit der Situation umgehen können. Die Findungsphase kann unterschiedlich lange dauern. Es hat sich bewährt, erst mal auf Abstand zueinander zu gehen, durchzuatmen, zu sich selbst zu finden, sein Leben neu zu ordnen.
Wenn die Zeit reif ist, sollte man sich natürlich auch über das Miteinander in dieser
Konstellation im Klaren sein. Auf Einmischungen ins Liebesleben, körperliche Nähe, zweideutige Anspielungen und Manipulation ist prinzipiell zu verzichten.
Ein solch platonisches Verhältnis sollte ebenfalls frei von Zwang, Vorwürfen und alten Geschichten sein. Einfach am besten alles aus dem Miteinander raushalten, was belasten oder verletzen könnte. Und wie häufig man Kontakt hat oder sich trifft, wird durch das Wohlfühlen beider bestimmt.
Welche Risiken lauern bei dieser Verbindung?
Eigentlich dürfte eine
Freundschaft mit dem Ex-Partner ab einem gewissen Alter kein Problem mehr darstellen. Denn wohl jeder hat ein Vorleben und eine Vergangenheit. Und wenn von Anfang an mit offenen Karten gespielt wird, sollte der neue Partner Akzeptanz dafür aufbringen.
Doch nicht jeder kann diese Verbindung nachvollziehen. Denn für viele bedeutet ein Beziehungsaus auch ein endgültiger Schlussstrich, ganz gleich, wie die
Trennung verlaufen ist. Es ist eben nicht jeder für solch ein
platonisches Verhältnis zu haben. Für einige ist es sogar ein No-Go.
Und selbst, wenn die Akzeptanz vorhanden ist, birgt solch eine Freundschaft einiges Potenzial für
Eifersucht. Ständige Telefonate oder Nachrichtenaustausch wie auch häufige Treffen können zu einer Belastungsprobe für die neue
Beziehung werden. Trotz Kommunikation wird dieses innige Verhältnis als Bedrohung wahrgenommen.
Häufig kann es helfen, sich in die Situation des neuen Partners zu versetzen und dann gemeinsam Rahmenbedingungen festzulegen. Lässt sich keine Brücke zwischen der Freundschaft und der neuen Beziehung schlagen, muss irgendwann eine Entscheidung getroffen werden.
Und da ist auch noch die Möglichkeit, dass einer sich wieder in den Ex-Partner verliebt. Es kommt zwar eher selten vor, doch kann es passieren, dass sich durch das regelmässige Miteinander auch wieder Gefühle einstellen.
Wenn dies nur einseitig auftritt, ist es für diese Partei sehr schmerzhaft. Ebenso ist es nicht ausgeschlossen, dass einer von beiden über die Zeit die Hoffnung auf ein paar leidenschaftliche Stunden entwickelt.
In beiden Fällen gerät die Freundschaft mit dem Ex-Partner aus den Fugen. Ein endgültiger Schlussstrich ist der einzige Weg.
Wer sich mit dem Ex-Partner gut versteht, der muss irgendwie verrückt sein ...
Mitnichten. Letztendlich darf jeder für sich selbst entscheiden, wie er zu dem Thema steht. Und es kommt natürlich auch immer darauf an, warum die
Trennung zustande gekommen und wie sie abgelaufen ist. Manchmal ist es einfach besser, die Verbindung zur Vergangenheit zu kappen.
Ausserdem lässt sich auch eine
Freundschaft mit dem Ex-Partner nicht erzwingen. Wenn nicht beide bereit sind, die Freundschaftskarte zu ziehen, heisst es loslassen, die gemeinsamen Erinnerungen im Herzen zu tragen und sich in sein neues Leben zu stürzen.
Wenn beide sich solch ein
platonisches Verhältnis jedoch vorstellen können und mit der
Beziehung abgeschlossen haben, kann ein harmonisches Miteinander entstehen und diese neue Verbindung eine Bereicherung sein.
Nur weil die Partnerschaft nicht mehr funktioniert, muss man die andere Person nicht immer gleich aus dem Leben verbannen ...
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