Selbstmord - Ein Thema welches auch heute noch ein Tabu darstellt und gerne mit Schweigen umhüllt wird. Doch warum ist das so? Schliesslich sprechen Statistiken eine eindeutige Sprache. Die hohe Anzahl der Selbstmorde oder der versuchten Selbstmorde schreckt tatsächlich auf.
Selbstmord als Ausweg?
Nur eine ganz kleine Anzahl von Menschen entschliesst sich spontan dazu,
Selbstmord zu begehen. In den meisten Fällen ist es ein langer Weg, über Wochen oder Monate, in denen der Gedanke an Suizid immer vordergründiger wird. Nur warum scheint Selbstmord für die Betroffenen der einzige Ausweg zu sein? Die Ursachen für solche Gedanken können ganz unterschiedlicher Natur sein. Schicksalsschläge, Mobbing, finanzielle Schwierigkeiten, Krankheit oder dauerhafte Überforderung und Stress, sind die häufigsten Auslöser.
Depressionen sind der tägliche Begleiter, die über eine bestimmte Zeit gesehen in Selbstmordgedanken münden.
Die Betroffenen sehen einfach keinen Ausweg, keine Perspektive, keine Lösung. Sie fühlen sich kraftlos und ohne Hoffnung. Es gibt keinen Sinn mehr für sie in ihrem Leben. Es scheint nichts zu geben, was ihnen tatsächlich lebenswert erscheint. Der Gedanke an Selbstmord scheint oftmals ein Ausweg zu sein, um endlich Frieden zu finden. Doch ist ein Selbstmord wirklich die Lösung eines Problems? Ganz sicher nicht, wenn wir uns bewusst machen, dass unser Leben ein Geschenk und damit sehr kostbar ist. Es gibt für jedes Problem eine Lösung, egal wie ausweglos die Situation auch erscheint. Jetzt heisst es, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, in der Hoffnung, dass einfach irgendwann alles vorbei ist, sondern sich Hilfe zu suchen.
Reden - ein erster Rettungsanker
Für
Selbstmordgefährdete bedeutet das darüber sprechen einen ersten
Rettungsanker zu haben. Sich einer anderen Person zu offenbaren, bedeutet eine Erleichterung und eine gewisse Entspannung in die aktuelle Situation zu bringen. Fühlt sich der Betroffenen verstanden, ernstgenommen und gut aufgehoben, bedeutet dies ein Ventil für seine Ängste, Probleme und daraus resultierenden Gedanken zu haben, ohne dass diese bewertet oder verurteilt werden. Das Zuhören von Freunden, der Familie oder einem aussenstehenden Berater ist hierbei der wichtigste Punkt. Kann man sich alles von der Seele reden, beschäftigt man sich gleichzeitig aktiv mit der vorhandenen Situation.
Der Zuhörer bleibt oftmals in grossem Masse nur in dieser Position, ohne in einen Dialog mit dem Betroffenen zu treten. Sucht dieser allerdings tatsächlich irgendwann das Gespräch, dann sollte der Zuhörer Abstand davon nehmen, gute Ratschläge zu erteilen oder Überredungsversuche vorzunehmen. Es gilt eher Impulse zu geben, die den Betroffenen dazu bringen, das Problem neu zu betrachten, sich seiner Fähigkeiten bewusst zu werden und Perspektiven zu erkennen. Auch kann es manchmal ratsam sein, die Hilfe eines Profis in Anspruch zu nehmen, ohne sich dafür zu schämen.
Ihre Vanessa
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