Farbenhören

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Farbenhören - ganz normal?

Wir Menschen nehmen unsere Umwelt durch die Sinne wahr - doch diese werden von Person zu Person unterschiedlich aufgenommen und gespürt. Bei manchen Menschen sind die Sinne verknüpft: Sie können Zahlen schmecken oder Farben hören. Auch Synästhesie genannt ist Farbenhören die Kopplung zweier Sinneswahrnehmungen, die normalerweise individuell voneinander verarbeitet werden. Menschen mit Synästhesie sind ganz normal. Der einzige Unterschied ist, dass sie, wenn sie etwas sehen, riechen, schmecken oder hören, gleichzeitig noch eine andere, gekoppelte Sinneserfahrung erleben. Forscher wissen noch immer nicht genau, wie dieses wunderliche Phänomen entsteht, doch seit 130 Jahren ist bekannt, dass diese Fähigkeit existiert.
Der Begriff "Synästhesie" wurde zum ersten Mal im Jahr 1866 vom Neuropsychologen Alfred Vulpian benutzt und setzt sich aus den griechischen Worten "Syn" (zusammen) und "aisthesis" (Empfindung) zusammen. Doch auch wenn sich zwei Synästhetiker darüber unterhalten, wie sich die jeweiligen Farben für sie anhören, werden sie schnell grosse Unterschiede oder gar keine Gemeinsamkeiten feststellen. Es existiert keine Einheitlichkeit im synästhetischen System: auch wenn dieselbe Art vorliegt. Neben dem Farbenhören gibt es auch Zahlenschmecken oder Tönesehen. Manche Synästhetiker visualisieren ihre Emotionen und andere wiederum sehen Wochentage oder Zahlen in verschiedenen Farben.

Wie fühlt es sich an, Synästhetiker zu sein?

Eine Musikerin aus Hamburg, Maria L., behauptet Emotionen sehen zu können. Sie sagt, sie sähe Emotionen immer im Bezug auf eine Person. Sie sieht zum Beispiel, dass Erinnerungen und Gefühle einer Person in Form einer Wolke über ihnen schweben. Wenn die Gefühle oder Erinnerungen stark sind, kann diese Wolke sogar den ganzen Raum einnehmen. Maria sieht die Gefühlswolke wie eine Art Sinnbild für die Aura oder Präsenz einer Person. Wenn sich diese Gefühle verändern, nimmt sie natürlich auch die Person anders wahr. Maria sagt, sie habe zunächst nicht gemerkt, dass ihre Wahrnehmung sich von der ihrer Klassenkameraden unterschied. Erst mit 20 bemerkte sie, dass sie Synästhetiker ist. Um nicht als anders wahrgenommen zu werden, versuchte sie ihre Fähigkeiten zu unterdrücken, bis sie schliesslich über das Phänomen nachlas und sie seitdem zuliess. Seitdem sie ihre Synästhesie angenommen hat, kann sie nicht nur Gefühle sehen, sondern nimmt auch Geräusche, Musik und jegliche Klänge als Form-Farb-Bilder wahr.

Werden wir eigentlich alle als Synästhetiker geboren?

Es gibt unzählige Theorien, die versuchen, das Phänomen der Synästhesie zu erklären. Eine von ihnen besagt, dass alle Menschen mit dieser Fähigkeit geboren werden, sie aber im Laufe ihres Lebens verlernen. Die Neurophysiologin Marie-Luise Schreiter (Universitätsklinikum Dresden) erklärt, dass Neugeborene und bis zu einem halben Jahr alte Babys ihre Sinne nicht voneinander trennen können und erst lernen müssen, Farben von Stimmen und Formen zu unterscheiden. Die Theorie stammt von dem amerikanischen Neurologen R. Rytowic. Er besagt, dass wir Menschen mit Nervenverbindungen auf die Welt kommen, die die eigentlich separaten Hirnarealen miteinander verknüpfen. So ist am Anfang das Hörzentrum mit Teil des Sehzentrums verbunden - erst später lösen sich diese ungewöhnlichen Verbindungen bei Nicht-Synästhetikern auf. Bei Maria L. lösten sich diese Verbindungen nie. Jetzt, wo sie sich so angenommen hat, wie sie ist, hat sie wieder Freude in ihrem Leben gefunden und zelebriert ihre Andersartigkeit. Für sie ist Synästhesie ein Ausdruck für Intelligenz und Kreativität. Viele berühmte Persönlichkeiten wie Lady Gaga, Chris Martin, aber auch Komponist Franz Liszt und der Physiker Nikola Tesla waren bekannte Synästhetiker und untermauern diese Annahme.

Eine Frage der Gene

Durch die Häufigkeit in Familien gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass Synästhesie vererbt wird. Insgesamt 37 Gene, die mit Synästhesie in Verbindung gebracht werden, wurden bis heute gefunden. Forscher halten sechs dieser Gene für besonders spannend. Sie haben ab der frühen Kindheit für den Körper eine wichtige Funktion und sorgen dafür, dass sich die Nervenzellen weiterbilden und ausrichten. Dieser Prozess wird Axogenese genannt und beschreibt die Vernetzung der Nervenzellen mit Zellen in anderen Hirnregionen. Doch die Gene unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Die Länge der Nervenfasern ergeben verschiedene Verästelungen und Verbindungen, sodass kein Synästhetiker wohl die gleiche Wahrnehmung hat wie ein anderer.

Eine Revolution der Sinne?

Einer britischen Studie zufolge sind Synästhesien nicht selten. Bei rund 4, 4% der dortigen Bevölkerung kreuzen sich mindestens zwei Sinne gleichzeitig. Wir nehmen die Welt über unsere Sinne wahr: Sie sind die Kanäle, die Linse, durch die wir unser Leben und unsere Umwelt wahrnehmen. Mit erweiterten Sinnen können wir auch unser Wissen erweitern und nicht nur kreativer, sondern auch innovativer leben. Auch das Einfühlvermögen und die Sensibilität werden durch die vernetzten Sinneswahrnehmungen gestärkt und gefördert. Und sind wir mal ehrlich: Die Welt würde doch bestimmt viel spannender und schöner sein, wenn wir sie mit all unseren Sinnen wahrnehmen könnten.



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Topberaterin Dara
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