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Beitrag vom 12.07.2023
Dating-Apps, ein
Segen für viele Singles. Ohne Zeitdruck und von jedem Ort aus, neue Kontakte knüpfen und hoffentlich natürlich auch, irgendwann mal den Traumpartner finden.
Tatsächlich stehen die Chancen für eine funktionierende
Beziehung, die virtuell ihren Anfang genommen hat, laut verschiedenen Umfragen gar nicht mal so schlecht. Die Auswahl ist gross. Die Vorselektion auf Kompatibilität der Profile ist durchaus ein Vorteil gegenüber einem Offline-
Flirt.
Und so ist die Aufregung gross, wenn man ein passendes Match gefunden hat und die erste
Verabredung vor der Tür steht. Ein bisschen aufhübschen. Und voller Neugier macht man sich auf den Weg zum Treffen.
Doch dann passiert der Albtraum, man wartet und niemand kommt. Kein Anruf, keine Nachricht. Nada.
Möglicherweise ist man Opfer von
Cloaking geworden.
Warum passiert das?
Wie kann man damit umgehen?
Mehr dazu in diesem Artikel.
Was genau steckt hinter diesem Dating-Phänomen?
Das Phänomen
Cloaking meint sitzen gelassen werden bei einer realen
Verabredung, die über eine Dating-App oder soziale Netzwerke getroffen wurde. Doch nicht genug damit, dass der
Flirt einfach nicht auftaucht. Ohne Erklärung oder Entschuldigung.
Während der Versetzte sich vermutlich Sorgen macht, muss er kurz darauf feststellen, dass der Flirt auch nicht mehr kontaktierbar ist. Etwaige Verbindungen, Telefonnummern und Co. werden geblockt oder entfernt.
Der
Cloaker macht sich einfach virtuell aus dem Staub. In weiser Voraussicht, da sein Date wohl nur wenig amused über sein Nichterscheinen ist, werden alle Optionen für eine Nachricht oder einen Anruf gekappt. So kann er sich vor einer verärgerten Reaktion schützen.
Damit bleibt der Betroffene mit Fragezeichen in den Augen zurück. Er hat keinerlei Möglichkeit mehr nachzuhaken, was schiefgelaufen und warum er nicht erschienen ist. Kann keine Klarheit schaffen.
Das Wort Cloaking ist ein sogenannter Kunstbegriff, den die Engländerin Rachel Thompson erfunden hat. Nachdem sie Opfer dieser fiesen Masche war.
Es ist eine Ableitung von to cloak (sich tarnen). Sie hat den Begriff aber auch in Verbindung mit dem Wort Cloak gebracht. Ein Mantel, der seinem Träger Unsichtbarkeit verleiht, wie der Harry-Potter-Tarnumhang.
Wieso kommt es überhaupt zu Cloaking?
Dating-Apps haben leider nicht nur ihre Vorteile. Aufgehübschte Profile, gebundene Singles, Austauschbarkeit, anonymer Spass und eben leider auch Respektlosigkeit ...
Nicht jeder, der auf Portalen unterwegs ist oder Dating-Apps nutzt, ist auch wirklich auf der Suche nach der grossen
Liebe. Vielen geht es eigentlich nur um zwanglosen Austausch, Egopflege oder unkomplizierten Zeitvertreib. Andere nutzen solch einen virtuellen
Flirt für Machtspielchen.
In all diesen Fällen geht es zu keinem Zeitpunkt um ein wirkliches Kennenlernen und eine reale
Verabredung.
Cloaker sehen damit auch keine Notwendigkeit, eine Verabredung abzusagen oder sich zu entschuldigen. Und da sich der Kontakt nur auf virtueller Ebene abspielte, lässt sich der Flirt mit einem Klick blockieren oder entfernen.
Selbstverständlich kann es auch passieren, dass jemand in letzter Sekunde von seiner Schüchternheit übermannt wird und sich schämt, dies seinem Date offen mitzuteilen. Man aus bestimmten Gründen keine Lust auf ein reales Treffen hat oder sich der Beziehungsstatus in der Zwischenzeit verändert hat.
Eine ehrliche Entschuldigung oder freundliche Absage muss selbstverständlich sein. Wie würde man sich selbst in solch einer Situation fühlen? Die Verärgerung oder Fragen des anderen sollte man aushalten können.
Wenn man mit Cloaking konfrontiert wurde
Versetzt zu werden, ist nicht schön. Doch wenn man dann auch noch feststellen muss, dass man ebenfalls geblockt worden ist, zeugt dies von Rücksichtslosigkeit und Respektlosigkeit.
Enttäuschung, Verletztheit und Wut machen sich breit.
Zudem kann dieses Verhalten auch das
Selbstbewusstsein des Betroffenen ankratzen. Fast schon automatisch fängt man möglicherweise an, die Schuld für das
Cloaking bei sich zu suchen.
Was stimmt mit mir nicht?
Bin ich wirklich so wertlos?
Wird mir das wieder passieren?
Die zuvor vorhandene Vorfreude und Unbefangenheit gibt es nicht mehr. Eine
Verabredung mit jemand anderen, undenkbar.
Cloaking ist eindeutig eine der schlimmsten Erfahrungen, doch mehr auch nicht. Es sagt nichts über den Wert einer Person aus. Auch, wenn es sich so anfühlen mag.
Wichtig: Auch wenn die Versuchung gross ist, bitte nicht wertvolle Energie in die Suche nach dem
Cloaker verschwenden. Die Hoffnung, ihn über ein anderes Profil zur Rede stellen zu können, wird in einer weiteren Verletzung enden.
- Wer sich Luft machen will, kann sich all seinen Frust von der Seele schreiben. Eine Nachricht an den Cloaker, die später in den Papierkorb wandert.
- Auch mit guten Freunden darüber sprechen, hilft den Vorfall zu verarbeiten.
- Tun, worauf man Lust hat und was einem guttut.
- Sich vor Augen führen, was das Leben lebenswert macht.
Dating-Apps sind eine tolle Erfindung. Doch sollte man sich bei der Nutzung immer im Klaren darüber sein, dass nicht alle User ehrlich sind. Und auch nicht jeder nach dem Traumpartner sucht.
Eine Verabredung nicht absagen, nicht auftauchen und dann auch noch jeglichen Kontakt blockieren, Cloaking ist ein wirklich fieses
Dating-Phänomen.
Mit Anstand, Ehrlichkeit und Respekt ist es nicht weit her.
Für solche Menschen sollte es keinen Platz in unserem Leben geben.
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