Innerfamiliäre Gewalt gegen Kinder und Jugendliche: Wie wir sie erkennen und den Opfern helfen können

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Beitrag vom 05.04.2024

Innerfamiliäre Gewalt gegen Kinder und Jugendliche: Wie wir sie erkennen und den Opfern helfen können

Sie sind meist hilflos den Übergriffen ihrer Eltern ausgesetzt, Kinder und Jugendliche können sich oft nicht wehren und erleben die Hölle auf Erden mit den Menschen, die sie eigentlich lieben und beschützen sollten.
Verantwortungsbewusstes Eingreifen kann helfen und oftmals sogar Leben retten. Aber auch danach brauchen die jungen Opfer, die innerfamiliäre Gewalt erfahren haben, unsere Unterstützung.

Was wir tun können, welche Ressourcen zur Verfügung stehen und warum Prävention so wichtig ist, zeigen wir in diesem Artikel.

Anzeichen erkennen und handeln

Nicht immer ist es für das Umfeld einfach, innerfamiliäre Gewalt zu erkennen. Vor allem bei seelischer/emotionaler Gewalt gibt es keine sichtbaren Hinweise. Doch auch körperliche oder sexualisierte Gewalt wird oft über eine gewisse Zeit gut verschleiert.

Trotzdem gibt es ein paar Anzeichen, die auf Kinder oder Jugendliche als Gewaltopfer hinweisen können. Vor allem, wenn mehrere Anzeichen zusammen auftreten.

Sie zeigen eine deutliche Veränderung im Verhalten und werden möglicherweise anhänglich oder abweisend, ruhig oder lebhaft, weinerlich oder aggressiv. Weiterhin können sich Stimmungsschwankungen, Verlust von Selbstvertrauen, Lern- oder Sprachschwierigkeiten, plötzlicher Leistungsabfall, permanente Traurigkeit, stetige Wachsamkeit oder auch Furcht zeigen.

Sie vermeiden es, sich vor anderen umzuziehen, verweigern die Teilnahme an Aktivitäten wie Sport oder Schwimmen. Dies kann auch auftreten, wenn sie sich selbst verletzen. Sie zeigen Irritation und eine zunehmende Abneigung vor Berührungen. Sie teilen sich nicht mehr mit, ziehen sich immer mehr zurück oder brechen den Kontakt zu Freunden ab.

Sie wandeln sich sichtbar und weisen Merkmale für Vernachlässigung und Verwahrlosung auf wie Untergewicht, unzureichende Körperpflege oder Mundhygiene, unsaubere oder kaputte Kleidung, fehlendes Essen oder Essensgeld sowie Arbeitsmaterialien.

Versteckte Andeutungen wie das Zeichnen von dunklen und meist bedrohlichen Bildern, das Spielen von gewaltgeprägten oder sexuellen Szenen sowie ein deutlich in die Richtung ausgeprägter Wortschatz können ebenso ein Anzeichen für innerfamiliäre Gewalt sein.

Auch plötzlicher Konsum von Alkohol oder Drogen, selbstverletzendes Verhalten oder der Versuch, aus dem Leben zu scheiden, sollten unbedingt ernst genommen werden. Genauso wie ständige Gesundheitsprobleme, blaue Flecken, Striemen, Kratzwunden, Brüche oder das offene Sprechen über erfahrene Gewalt, die konfus oder nicht einfach nachvollziehbar erscheinen mag.

Wenn Kinder und Jugendliche Gewaltopfer sind, ist es nicht nur ein unsichtbares Thema, sondern auch ein sehr sensibles. Und so macht sich bei einer Vermutung oft ein Hilflosigkeitsgefühl breit. Denn es steht auch die Frage im Raum, was ist das Richtige? Es ist wichtig, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, denn nicht immer müssen die verschiedenen Anzeichen auch auf ein Gewaltopfer hindeuten. Aber es bedeutet nicht, einfach wegzusehen.

Bei einem Verdacht sollte man über eine gewisse Zeit hinweg beobachten, ob sich dieser weiter erhärtet. Ist dies der Fall, sollte gehandelt werden. Doch statt dem weiter nachzugehen und wertvolle Zeit zu vergeuden, heisst es Hilfe zu suchen und mit Experten darüber zu reden.

Anlaufstellen sind beispielsweise das Jugendamt, der Kinderschutzbund oder Kinder- und Jugendhilfeberatungen sowie die Polizei. Hinweise werden auf Wunsch vertraulich behandelt.

Vertrauen sich Kinder oder Jugendliche einem Erwachsenen an, gilt es, die Opfer ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören. Ruhig mit ihnen zu sprechen und zu vermitteln, dass es richtig war, sich zu offenbaren.

Achtung: Wer sexualisierte Gewalt gegen Kinder oder Jugendliche vermutet, sollte sich unverzüglich an die entsprechende Behörde wenden, damit geeignete Massnahmen ergriffen und Beratungs- und Hilfsangebote vermittelt werden können.

Und wer Zeuge von schwerer, direkter Gewaltanwendung wird, sollte nicht zögern und die Polizei rufen. In erster Linie gilt es, den Täter auf Abstand zu bringen, aktuell und auch langfristig. Des Weiteren kann die Polizei auch schon Tipps für mögliche Anlaufstellen, Beratungen und Schutzmassnahmen geben.

Im Fokus des Handelns sollte immer der Schutz vor weiteren Übergriffen stehen. Und da Kinder oder Jugendliche dazu neigen, trotz schwerer Gewalterfahrung, die Eltern immer noch zu verteidigen, braucht es die Entscheidung von einem Experten, ob sie im häuslichen Umfeld verbleiben sollten oder nicht.

Unterstützende Ressourcen für betroffene Kinder

Erfahren Kinder und Jugendliche von ihrem Umfeld Vertrauen, Anerkennung und Unterstützung, fördert dies nicht nur ihre Willenskraft, sondern es hilft ihnen auch, das Erlebte zu verarbeiten.

Des Weiteren können Hilfetelefone sowie öffentliche und private Kinderschutzeinrichtungen eine helfende Hand sein.

Onlineportale, spezielle Foren oder Selbsthilfegruppen ermöglichen einen Austausch mit anderen Opfern. Das Verständnis der anderen und das Gefühl, nicht allein zu sein, geben Kraft und Mut.

Im weiteren Verlauf ist das Erinnern und Aufarbeiten der Gewalterfahrungen von essenzieller Bedeutung. Nur so kann verhindert werden, dass die Folgen ein gefährliches Eigenleben erschaffen. Das Entwickeln und Zulassen der wahren Gefühle ist zwar ein langsamer Prozess, der aber hilft, Erlebtes aufzuarbeiten und hinter sich zu lassen.

Wurde sexualisierte Gewalt erfahren, können zusätzlich individuelle Beratungen oder Begleitungen sinnvoll sein, um bestimmte Themen in der Tiefe anzugehen.

Möglichkeiten der Prävention

Nachfolgend ein Auszug aus den Massnahmen, die zur Vorbeugung beziehungsweise Verhinderung von Übergriffen gegen Kinder und Jugendliche dienen. Prävention in den verschiedenen Bereichen ist essenziell.

- Elementare präventive Massnahmen wie beispielsweise Erziehungsberatung, Anleitungen, Schaffung von Unrechtsbewusstsein

- Früherkennung und Sofortintervention mithilfe psychologischer Verfahren zur Konfliktverarbeitung, kurzzeitige Fremdunterbringung oder Inobhutnahme

- Verhindern von Wiederholungen unter anderem mithilfe von Wohnungsverweis, Näherungs- und Kontaktverbot, langfristige Fremdunterbringung oder strafrechtliche Massnahmen

- Vorsorgemassnahmen für Opfer wie Krisentelefone oder Auffangeinrichtungen

- Vorbeugungsmassnahmen für Täter wie beispielsweise Krisentelefone, Selbsthilfegruppen oder Erziehungsberatungen

- Aktivierung des sozialen Umfeldes beispielsweise durch Aufklärung und Sensibilisierung zur Erkennung sowie Bestärkung zum Hinschauen und aktiv werden


Allen Kindern und Jugendlichen ist das Recht zuteil, ohne Gewalt aufzuwachsen!

Natürlich versuchen sie, gelegentlich ihre Grenzen auszutesten, und gehen manchmal vielleicht ein bisschen darüber hinaus. Doch nichts davon ist eine Rechtfertigung für innerfamiliäre Gewalt gegen sie, egal ob emotionale, körperliche oder sexualisierte Gewalt.

Es liegt an jedem Einzelnen von uns und an der gesamten Gesellschaft, dieses unsichtbare Problem sichtbar zu machen und zu beenden. Das bedeutet, aufmerksam zu sein und Anzeichen zu erkennen, sie besser zu schützen und ihnen Hilfe zukommen zu lassen.

Es braucht noch einiges an Arbeit, um das Bewusstsein für dieses unausgesprochene Problem zu schärfen, Möglichkeiten des Eingreifens und der Unterstützung aufzuzeigen und Prävention noch stärker voranzutreiben.

Auch wenn wir selbst niemals so etwas erlebt haben, oder sogar gerade deshalb, müssen wir das Sprachrohr sein für die, die stumm bleiben und uns starkmachen für die, die sich selbst nicht wehren können ...


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