Rider Waite Tarot - Die tiefere Bedeutung der Tarotkarte der Narr

Thema: Rider-Waite-Tarot

Sie bergen tiefe Botschaften an Ihre Seele und ein hohes spirituelles Wissen in sich. So auch die Tarotkarte der Narr ...

Tarot - die Bedeutung der Grossen Arkana

Die Grosse Arkana erzählt über die Entstehungsgeschichte dieser Erde, aber auch über die persönliche, spirituelle Entwicklung. Der Narr mit der Zahl Null repräsentiert in diesem Sinne also den Anfang aller Dinge. Er wird dem Planeten Uranus und dem Sternzeichen Wassermann zugeschrieben.

Im Mittelalter bestand die Rolle des Narren darin, den König zu unterhalten, den Hof zum Lachen zu bringen, aber auch geheime Botschaften zu übermitteln. In der Bibel wurde der grosse König David als ein Narr bezeichnet, da er volles Vertrauen in Gott hatte.

Der Narr steht auch für viele Beispiele alter Schriften, die immer wieder darauf hindeuten, dass man sich den Himmel nicht erkaufen kann, sondern ihn nur durch ein reines Herz erreichen wird. Die Tarotkarte Der Narr ist das Zeichen des Balanceaktes zwischen zwei Welten, die man aber mit Freude, Humor und Offenheit beschreiten sollte. Das wichtige dabei ist, volles Vertrauen in sich selbst zu haben.

Hier stellt sich also auch die Frage: Wurde die Menschheit zur Unterhaltung in der Schöpfung kreiert? War am Anfang das Nichts und sind wir eine spontane Idee des Universums? Oder ging die Schöpfung mit der Entstehung der Welt ein gezieltes Risiko ein?

Der Narr - die Karte der Schöpfung

Die Karte der Narr im Rider Waite Tarot zeigt eine sorglose Person mit leichtem Gepäck und einem bunten Gewand. Die Ärmel sind weit und luftig und erinnern an Flügel wie auch die Feder an seinem Hut. Die bunten Kreise und Blätter deuten auf die Energie der Schöpfung hin, aus der die Welt kreiert wurde.

Er trägt also die Kreativität der Schöpfung an sich, aus diesem Grund braucht er auch nur eine kleine Tasche für diese Reise. In der Hand hält er eine weisse Blume, Zeichen seiner reinen Absichten. Unbekümmert und frohen Mutes läuft er einem Abgrund entgegen. Der Hund in der Farbe Weiss ist das Zeichen eines treuen und loyalen Freundes, aber auch der Unschuld.

Es ist nicht ganz klar, ob der Hund ihn warnen will oder ob er euphorisch mit dem Narr gemeinsam den Sprung ins Neue wagt. Die hohen Berge im Hintergrund lassen nur erahnen, wie hoch die Klippe ist, auf die der Narr unbekümmert hinläuft. Die strahlende Sonne und der gelbe Hintergrund deuten auf die göttliche Führung hin. Hat er vielleicht deshalb keine Angst?

Der Narr als Karte des Vertrauens ...

Die Karte der Narr steht also für Vertrauen, Glaube und Risikobereitschaft. Auch ist sie die Karte des unbelasteten Neuanfanges. Der Narr scheint keine Vergangenheit zu haben und die Zukunft ist ungewiss. Er lebt also im Moment. Aus diesem Grund ist diese Karte auch einen Hinweis darauf, dass man die Vergangenheit loslassen und sich über die Zukunft nicht den Kopf zerbrechen sollte.

Der Narr hat ein Urvertrauen in sein Leben, aus diesem Grund macht er sich nicht zu viele Gedanken, sondern geht fröhlich seines Weges. Mit Leichtigkeit weicht er Hindernissen im Allgemeinen geschickt aus und ist in seiner Unschuld geschützt. Der Narr ist also definitiv eine Prüfung des Vertrauens in Gott. Man könnte sagen, er hat Gottvertrauen.

Wer an Karma glaubt, kann den Narren auch als die Beendigung eines Kreislaufes und ein Neuanfang auf höherer Ebene betrachten. Der Narr ist frei und unbelastet. Er scheut kein Risiko, um den Weg seiner Freiheit zu gehen und seine eigene Realität zu erschaffen. Er ist wie eine grandiose Idee für einen frischen Neustart in eine noch ungewisse Zukunft. Er folgt der Stimme des Herzens und vertraut dabei seinem Instinkt (der Hund).

Wer also den Narren in einer Legung zieht, sollte sich auf einen völlig neuen Anfang einstellen. Die tiefere Bedeutung liegt vor allem aber im Leben des Momentes, denn in Wahrheit hat nur er wirkliche Schöpferkraft. Die Aufforderung dabei ist, allem und jedem zu vergeben, sich frei zu machen von Altlasten, um endlich vom karmischen Kreislauf, von Tod und Wiedergeburt frei zu werden. Der Narr ist nicht etwa naiv, sondern weit davon entfernt. Er hat keine Schuld mehr zu tragen, also ist er frei. Er wählt den Weg des Herzens voller Vertrauen, denn er ist ein Erleuchteter. In einer Legung mit dem Rider-Waite-Tarot sollte man sich also folgende Fragen stellen:

- Wo halte ich an Altem fest?
- Was hindert mich noch daran, endlich frei zu werden?
- Wohin will ich gehen?
- Was ist mein neues Ziel?
- Hält mich Schuld zurück?
- Lebe ich im Moment?

Dem Ruf des Herzens zu folgen, erfordert auch das Lauschen der eigenen Stimme. Der Narr ist offen dafür, diese zu empfangen und danach zu handeln. Dies erfordert sehr viel Mut und Risikobereitschaft, denn man wird wohl manch guten Freund hinter sich lassen müssen. Aber das ist nun mal der Preis für die Freiheit.

Man möge also weise wählen ...


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