Thema: Energiearbeit
Beitrag vom 27.09.2025
In der heutigen schnelllebigen Welt, in der Termine, Erwartungen und Informationsfluten unser Nervensystem fast pausenlos fordern, sehnen sich viele Menschen nach einem Ort der Ruhe - nach einem Moment, der ihnen gehört. Zwischen Reizüberflutung und dem ständigen Funktionieren müssen braucht es nicht viel, um sich selbst aus dem Blick zu verlieren. Doch was wäre, wenn genau dieser Moment der Ruhe in uns selbst beginnt - auf der Yogamatte, im bewussten Atemzug, in einer einzigen, achtsamen Bewegung?
Die
Yoga-Pose
Schulterbrücke - im Sanskrit
Setu Bandha
Sarvangasana - ist mehr als eine körperliche Haltung. Sie ist eine Einladung. Eine Einladung, inmitten des Trubels innezuhalten, den Körper bewusst zu spüren und über ihn hinaus in eine neue Dimension des Seins einzutauchen. Diese Pose schafft einen Raum zwischen Körper und Geist, zwischen gestern und morgen - eine Brücke zwischen dem, was war, und dem, was sich entfalten möchte.
Die Schulterbrücke - eine kraftvolle Geste der Hingabe
Stellen Sie sich vor, wie Sie aus dem Alltag aussteigen, sich auf den Boden legen und langsam, ganz bewusst, Ihr Becken anheben. Mit jedem Atemzug weiten Sie Ihren Brustkorb, mit jeder Sekunde öffnet sich nicht nur der Körper, sondern auch etwas in Ihnen - fast so, als würde das Herz lächeln.
Die
Schulterbrücke ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Sie ist nicht auf Perfektion ausgelegt, sondern auf Präsenz. Es geht nicht darum, besonders tief zu atmen oder möglichst hoch aufzurichten - es geht darum, ganz da zu sein. Mit sich. Für sich.
So gelingt die Yoga-Pose Schulterbrücke: Schritt für Schritt
1. Die Ausgangsposition - Ankommen
Legen Sie sich auf den Rücken. Die Beine sind angewinkelt, die Füsse hüftbreit aufgestellt, etwa eine Fusslänge von Ihrem Gesäss entfernt. Die Arme liegen entspannt neben dem Körper, die Handflächen zeigen nach unten. Schliessen Sie die Augen und spüren Sie für einen Moment den Kontakt Ihres Körpers mit dem Boden. Atmen Sie ruhig und tief.
2. Die Aktivierung - Aufrichten
Mit der Einatmung drücken Sie die Füsse sanft, aber bestimmt in den Boden. Heben Sie langsam Ihr Becken an und rollen Sie die Wirbelsäule Wirbel für Wirbel nach oben. Ihre Oberschenkel zeigen dabei parallel zum Boden. Achten Sie darauf, dass die Knie stabil bleiben und nicht auseinanderfallen.
3. Die Vertiefung - Verbindung
Für eine intensivere Erfahrung können Sie nun die Hände unter dem Rücken verschränken und die Schulterblätter zueinander ziehen. Dadurch öffnet sich der Brustkorb weiter, das Herz hebt sich, und es entsteht eine energetische Weite im oberen Körperbereich.
4. Die Atmung - Fliessen lassen
Bleiben Sie in der Pose für fünf bis acht Atemzüge - oder solange es sich für Sie stimmig anfühlt. Achten Sie darauf, dass der Atem gleichmässig und ruhig fliesst. Stellen Sie sich vor, wie Sie mit jeder Einatmung Licht in Ihr Herz senden und mit jeder Ausatmung alles abgeben, was Sie nicht mehr benötigen.
5. Die Rückkehr - Loslassen
Mit der Ausatmung lösen Sie langsam die Haltung, indem Sie das Becken sanft absenken und die Wirbelsäule behutsam auf die Matte zurückrollen. Gönnen Sie sich einen Moment des Nachspürens in der Rückenlage. Spüren Sie die Nachwirkungen - körperlich, emotional, energetisch.
Was die Schulterbrücke in Ihnen bewegt
Setu Bandha
Sarvangasana wirkt auf vielen Ebenen zugleich. Körperlich stärkt sie die Oberschenkel, das Gesäss und den Rücken. Sie dehnt die Brustmuskulatur und aktiviert durch die sanfte Rückbeuge das
Herzchakra (Anahata). Dieser energetische Punkt steht für Mitgefühl,
Liebe, Offenheit - all das, was uns als fühlende Wesen ausmacht.
Gleichzeitig wird die Verdauung durch die leichte Kompression des Bauchraums angeregt. Die Schilddrüse, die eine zentrale Rolle im hormonellen Gleichgewicht spielt, wird durch den sanften Druck am Hals stimuliert.
Doch vor allem ist die
Schulterbrücke eine Pose der inneren Sammlung. Sie bringt Klarheit in den Kopf, Weite ins Herz und Stabilität in die Seele. Viele Menschen berichten nach regelmässiger Praxis von einem Gefühl tiefer Verbundenheit - mit sich selbst und dem Leben.
Kleine Rituale mit grosser Wirkung
Die Schulterbrücke lässt sich wunderbar in den Alltag integrieren. Vielleicht beginnen Sie Ihren Morgen mit ein paar bewussten Wiederholungen, um Körper und Geist für den Tag zu wecken. Oder Sie beenden den Tag mit dieser Pose, um die Lasten abzustreifen und ruhig in den Schlaf zu gleiten.
Sie brauchen dafür kein Studio, keine aufwendige Vorbereitung. Nur eine Matte. Und sich selbst.
Mehr als eine Pose - ein Symbol für Ihre innere Kraft
Je öfter Sie die Schulterbrücke praktizieren, desto mehr wird sie zu etwas Grösserem: Sie wird zu einem Symbol für Ihre Fähigkeit, sich aufzurichten, wenn das Leben schwer wird. Zu einem Ausdruck Ihrer Bereitschaft, sich zu öffnen, wo andere sich verschliessen. Zu einem stillen Akt der Selbstfürsorge in einer lauten Welt.
Sie bauen in dieser Haltung nicht nur körperlich eine Brücke - Sie bauen innerlich eine Verbindung. Zwischen dem Wunsch nach Ruhe und der Fähigkeit, sie zu finden. Zwischen der Suche nach Sinn und dem stillen Wissen, dass alles bereits da ist.
Schliessen Sie die Augen, atmen Sie tief - und gehen Sie über Ihre eigene Brücke.
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