Zaubersprüche

Die Geschichte des Zauberspruchs

Ein Zauberspruch ist in der Regel nichts anderes als eine Beschwörungsformel und kann als Magie angesehen werden, die in Form des Wortes ausgeführt wird. Auch wenn diese Form der Magie hauptsächlich der Esoterik zugeordnet wird, die mit Geheimwissen innerhalb einer bestimmten Gruppierung einhergeht, wird auch in der heutigen Zeit die Kraft des Wortes genutzt, um einen Einfluss zu haben. Im Christentum zum Beispiel kann auch der Segen als Zauberformel bezeichnet werden, auch wenn es sich nicht direkt um eine Beschwörung handelt.

Schaut man sich die Geschichte der Zaubersprüche an, so findet man die Ursprünge weit in der Vergangenheit in der heidnisch-germanischen Frühzeit. Oftmals von Mönchen ausgeführt, dienten die Zauberformeln hauptsächlich dazu, einen Dämon zu vertreiben, der in einem Menschen Böses trieb und dieser dadurch mit Einschränkungen zu kämpfen hatte.

Eine Sammlung von Zaubersprüchen, das Corpus der Segen- und Beschwörungsformeln, enthält insgesamt 28000 Zauberformeln, die überwiegend dem Mittelalter zugeordnet werden können. Die verschiedenen Texte lassen sich dabei in drei Bereiche unterteilen. Zum einen ging es darum, mit Dämonen zu kommunizieren und dem Ziel diese zu vertreiben, und zum anderen ging es um die Darstellung einer Weltanschauung, einem historischen Ereignis und der Welterschaffung. Des Weiteren wird beschrieben, dass die Beschwörung ebenso Personen mit Einschränkungen direkt beeinflussen sollten.

Heute kennen wir die Magie hauptsächlich aus dem Unterhaltungsbereich, sodass dabei kaum die eigentliche Beschwörung mit einbezogen wird. Auch wenn es zahlreiche Schriften zu den Formeln gibt, wurde es lange Zeit still um dieses Thema, da jegliche Magie im Mittelalter als Hexerei bestraft wurde.

So wirken Zaubersprüche

Dass Zaubersprüche bis heute bestand haben, spricht dafür, dass ihnen eine bestimmte Wirkung nachgesagt werden kann. Man betrachtet hierzu zwei verschiedene Sichtweisen. Zum einen gibt es die esoterische Meinung, die die Magie als Gabe und Kontakt zu einer höheren Macht beschreibt, und zum anderen gibt es die Wissenschaft, die über Belege aus Studien versucht, die Beschwörung zu bestätigen.

Die Wirkung, die auf esoterischen Erklärungen beruht, ist dabei relativ einfach zu beschreiben. Energien sind dabei das Schlüsselwort, das die Verbindung zu höheren Welten bietet. Auch die Tatsache, dass die Existenz von Dämonen als Wirklichkeit angenommen wird, hängt mit der spirituellen Haltung zusammen.

Betrachtet man jedoch die Meinung der Wissenschaft, dann ist der Ansatz ein anderer. Höhere Welten, Geistwesen und das Energieprinzip an sich werden in der Regel beiseitegelassen und man versucht, über Studien Nachweise zu finden. So werden Hirnströme gemessen und die Herzfrequenz wird beobachtet.

Auch wenn schon viele Experimente durchgeführt wurden, gibt es bis heute keine klare Erklärung dafür, was bei einer Beschwörung tatsächlich passiert. Es gibt jedoch ein paar Ansätze, die die Magie des Wortes beschreiben sollen:

1.Das Nennen von Metaphern und die bildliche Vorstellung eines Dämons löst eine Angstreaktion aus, die in der entsprechenden Hirnregion zu erkennen ist.
2.Es entsteht ein sogenannter Inkongruenzeffekt durch eingebaute Holzwegformeln.
3.Mentale Reaktion auf Bilder, Figuren und Erzählungen, die bewusst eingesetzt wurden.
4.Durch den Einsatz von Erlösungsformeln wird ein homöostatisches Gleichgewicht erreicht, das mit der Erregung der Hirnregion einhergeht.

Es gibt also zahlreiche Ansätze, wie man die Wirkung von Zaubersprüchen erklären kann, letztendlich ist die besondere Magie jedoch nur wirklich über die esoterische Denkweise zu beschreiben. Es scheint etwas zu geben, das über die menschliche Wahrnehmung nicht zu erklären ist und sich die Wirkung auf einer anderen übersinnlichen Ebene abspielt.

Berühmte Zauberformeln und deren Bedeutung

Auch wenn die Magie vielen fremd ist, so gibt es dennoch einige Zaubersprüche, die den meisten von uns bekannt sind. Die folgenden Zauberformeln gehören zu den bekanntesten überhaupt:

Simsalabim: Woher die Formel genau kommt, ist nicht bekannt, man geht jedoch davon aus, dass man diese aus dem Lateinischen abgeleitet hat, weshalb diese mit "Gleiches mit Gleichem" zu übersetzen ist. Es geht also um den direkten Einfluss auf Einschränkungen.

Hokuspokus: Es gibt zwei unterschiedliche Beschreibungen, woher die Formel stammt. Zum einen wird beschrieben, dass es sich um ein Missverständnis der christlichen Liturgie handelte, und zum anderen wird der Ursprung auf einen englischen Taschenspieler und ein Wortspiel zurückgeführt. In beiden Fällen ist Hokuspokus nichts weiter als eine Redewendung.

Abrakadabra: Anders als bei den anderen beiden Zaubersprüchen wird diesem eine Bedeutung zugesprochen. Im 3. Jahrhundert entstanden, soll das Zauberwort jegliche Form von Unglück abwehren.

Dies sind nur drei von ganz vielen Beispielen, jedoch sind diese in aller Munde. Zaubersprüche sollten nicht unterschätzt werden, denn auch wenn es keine eindeutige Erklärung gibt, so ist eine Wirkung nicht auszuschliessen.



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