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Beitrag vom 25.11.2023
Ein kleines Wort für ein grosses Gefühl: Angst.
Sie gehört zum
Leben. Ist eine der sogenannten Grundemotionen wie
Liebe, Freude oder Trauer auch. Als normale Reaktion auf eine Bedrohung oder Gefahr schützt sie uns, kann teils sogar lebensrettend sein. Das
Angstgefühl soll dabei helfen, vorsichtig und wachsam zu sein, die Gefahrenursache auszuschalten oder der Situation zu entkommen. Sie ist quasi unser Lebensretter.
Doch es gibt auch die Ängstlichkeit, die uns das Leben schwerer macht. Weil eine Gefahr real nicht existiert. Und ganz egal, wo diese Angst gelagert ist, die daraus folgenden Einschränkungen werden ihre Spuren auch in anderen Lebensbereichen hinterlassen.
Doch was ist das, was unsere
Lebensqualität mindert? Und was können wir dagegen tun?
Angst ohne reale Gefahr
Angst vor dem Altern:
Wieder ein graues Haar. Eine neue Falte? Sind das etwa Winkearme? Alter zeigt sich auf unterschiedliche Weise und bei jedem anders ausgeprägt. Hormonelle Veränderungen, Lebenswandel, Stress und Erdanziehungskraft werden irgendwann im Aussen sichtbar. Damit gehen auch Wohlfühlen und Zufriedenheit,
Selbstbewusstsein und
Selbstliebe einher. Und bei vielen auch die Angst vorm Altern.
Das Rad der Zeit zurückdrehen mit Cremchen, Pillchen, Operationen,
Hypnose und Co... Wir setzen uns selbst unter Druck, um die Jugend zu konservieren. Berauben uns unserer
Lebensqualität. Dabei wäre es viel einfacher, auf natürliche Weise mit dem Alter zu gehen. Auf uns achten, uns selbst verwöhnen und das
Leben geniessen. Authentisch, wie wir wirklich sind.
Angst vor der
Zukunft:
Stetiger Fortschritt und Wandel. Mehr Herausforderungen. Veränderung, die nicht immer selbstbestimmt ist. Zukunftsangst lässt sich im persönlichen wie globalen Kontext finden. Unsere Welt steht nicht still. Nicht zu wissen, was kommt. Und mit dem, was kommt, vielleicht nicht umgehen zu können. Unklarheit, Unsicherheiten und Sorgen wachsen. Nicht selten geistern Wort-Case-Szenarien durch unseren Kopf.
Das
Angstgefühl lähmt. Kostet eine Menge Kraft. Zudem schränkt es unseren Weitblick ein. Und nicht zuletzt hält die Zukunftsangst uns davon ab, bewusst in der
Gegenwart zu leben. Vergangene Zeit lässt sich jedoch nicht zurückholen. Das Leben ist zu kostbar für irgendwann.
Weitere häufig auftretende Angstgefühle
Angst vor Entscheidungen:
Unser
Leben ist quasi eine Aneinanderreihung von Entscheidungen. Viele davon treffen wir unbewusst. Doch es gibt auch Situationen, die von uns eine bewusste Wahl verlangen. Im Beruf beispielsweise oder wenn es um eine
Beziehung geht. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten tun wir uns manchmal schwer damit. Bei einigen meldet sich dann die Versäumnisangst zu Wort.
Bedeutet: Wenn wir uns für eine Sache entscheiden, entscheiden wir uns gleichzeitig gegen etwas anderes, vielleicht noch Besseres. Möglicherweise versäumen wir etwas Wichtiges. Aus Angst, die falsche Entscheidung zu treffen, schieben wir diese immer wieder vor uns her. Doch: Sich nicht zu entscheiden ist trotzdem eine Entscheidung. Zumeist die Falsche im Nachhinein betrachtet. Wir haben also nichts zu verlieren, wenn wir selbst aktiv werden.
Angst vor eingeschränktem Wohlbefinden:
Corona hat diese Angst noch viel greifbarer gemacht. Der ängstliche Blick auf das Wohlbefinden überträgt sich auf die Gestaltung des Alltags. Dies schränkt uns ein und belastet auch unsere Seele. Zudem kann das
Angstgefühl wie eine sich selbsterfüllende Prophezeiung irgendwann tatsächlich unser Wohlfühlen schmälern. Mit einer achtsamen Selbstfürsorge können wir das Beste aus einer jeden Situation machen.
Angst vor Fremdem:
Sich auf Neues einstellen, für viele eine riesige Hürde. Situationen können in den verschiedenen Lebensbereichen auftreten. Ein neuer Job, eine neue Partnerschaft oder ein Umzug, all dies bedeutet, mit etwas konfrontiert zu werden, was man nicht kennt. Selbst wenn es nicht der erste Jobwechsel oder die erste
Liebe und Beziehung ist. Verwehren wir uns Veränderungen, bringen wir uns selbst um unsere
Lebensqualität.
Weitere Angstgefühle sind beispielsweise Angst vor Menschen zu sprechen, Prüfungsangst, Angst vor Peinlichkeit, Angst vor Ablehnung, vor Armut, vorm Alleinsein oder Konfliktangst.
Ja zum Leben sagen
Einschränkungen sorgen dafür, dass unser
Leben passiert, wir aber nicht wirklich leben.
Eine jede Angst, die nicht auf einer realen Gefahrensituation basiert und uns über längere Zeit begleitet, versetzt uns in Stress. Solch negativer Stress beeinträchtigt nicht nur unsere
Lebensqualität, sondern auch unser seelisches und körperliches Wohlbefinden.
Um die Ängstlichkeit in ihre Schranken zu weisen, müssen wir den Kreislauf durchbrechen.
Freunde können auf dem Weg unterstützen, der Angst den Kampf anzusagen. Denn häufig hilft es schon, über die eigenen Probleme sprechen zu können. Der Austausch mindert den Druck. Ausserdem: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Je nachdem, wo das
Angstgefühl gelagert ist, fällt es manchen jedoch schwer, sich seinem direkten Umfeld wirklich zu öffnen. Oder die Objektivität fehlt. Hier kann ein aussenstehender Begleiter für einen neutralen Blickwinkel sorgen. Um auch die Gedanken in positive Bahnen zu lenken.
Zudem kann ein Profi beispielsweise auch
Rituale oder Hypnose gezielt als unterstützende Massnahmen einsetzen.
Aber natürlich ist es auch wichtig, selbst aktiv zu werden. Denn begleitende Massnahmen sind kein Wundermittel. Ein Effekt verpufft, wenn er auf inneren Widerstand trifft. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die man nutzen kann. Wie zum Beispiel regelmässige Bewegung, einem Hobby nachgehen, aber auch Atemübungen /
Meditation oder
Yoga.
Wir sollten sie also nicht verdrängen. Und wir sollten uns auch nicht mit der Angst und den daraus folgenden Einschränkungen abfinden. Holen wir uns unser Leben wieder zurück. Schritt für Schritt.
Aufgeben ist niemals eine Option...
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