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Beitrag vom 17.04.2023
Soziale Medien, Dating-Portale und -Apps bieten eine Fülle an Möglichkeiten, andere kennenzulernen. Ein grosser Teich, der gleichermassen Potenzial und Überraschungen bietet.
Beim
Online-Dating und
Flirten den Menschen finden, der auf der gleichen Welle surft? Kann durchaus passieren. Möglicherweise entwickelt sich daraus ja sogar die
Liebe und Beziehung, die man sich wünscht.
Doch bei einigen Dates wäre es besser gewesen, wenn sie niemals zustande gekommen wären. Denn es gibt so einige Erfahrungen, auf die wir gerne verzichten können. Wie zum Beispiel
Breadcrumbing.
Doch was steckt eigentlich hinter dem
Dating-Phänomen?
Wie kann man es erkennen?
Und wie sollte man reagieren, wenn man an einen
Breadcrumber geraten ist?
Rund um Breadcrumbing
Der Begriff kann mit Brotkrümel oder Brotkrumen übersetzt werden. Was beim
Online-Dating so viel bedeutet, wie einen anderen immer wieder mit kleinen Brotstückchen anzufüttern. Dabei wird gechattet und geflirtet, was das Zeug hält. Hoffnungsvolle Versprechen regen die
Fantasie an, lassen Zweifel und Ungewissheit in den Hintergrund rücken.
Wichtig für
Breadcrumber ist, sich immer wieder in Erinnerung zu bringen und auch in Erinnerung zu bleiben. Das gelingt ihnen ziemlich gut. Sie sind charmant und wortgewandt. Und so erscheinen sie häufig zu gut, um wahr zu sein.
Romantik, Liebe, Beziehung und gemeinsame
Zukunft? Beim
Breadcrumbing Fehlanzeige. Etwas Ernstes ist hier nicht das Ziel. Das Interesse wird nur vorgespielt.
Bei diesem
Dating-Phänomen geht es nur um den Weg, um den Kick. Und das ist das euphorische Gefühl beim
Flirten. Anerkennung, Aufmerksamkeit und Selbstbestätigung, alles für das Ego. Bei vielen ist es auch der Wunsch nach Schmetterlingen im Bauch. Nicht alle, die Breadcrumbing betreiben, sind auch Singles. Viele leben in unerfüllten Beziehungen und träumen von Abenteuern.
Doch haben sie alle den einen Wunsch, sich von anderen begehrt zu fühlen. Indem sie ihre Opfer dazu bringen, ihnen immer mehr Interesse und Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei bewegen sie sich immer online und somit in sicheren Gefilden. Ohne Verbindlichkeit. Dafür aber mit dem Gefühl von Macht und Kontrolle.
Als Ursachen für diese Brotkrümel-Taktik werden unter anderem Unsicherheit, Mangel an
Empathie oder Selbstwertgefühl, Bindungsangst, Unzufriedenheit, Minderwertigkeitskomplexe oder auch eine gewisse Portion Narzissmus genannt. Wie bereits erwähnt sind es nicht nur Singles, sondern auch Menschen, die in einer Beziehung sind und Breadcrumbing betreiben.
Umfragen zufolge sind überwiegend Frauen von diesem Dating-Phänomen betroffen. Doch auch Männer geben zu, auf eine Breadcrumberin getroffen und veräppelt worden zu sein. Für sie war es ebenso schwer, das Spiel zu durchschauen.
Anzeichen, die auf Breadcrumbing hindeuten können
Hier kommen wir nun zu den besagten Brotkrumen. Dabei wird sich sowohl sozialer Netzwerke wie auch der Nachrichtenkanäle bedient. Fotos, Videos und Co. werden mit einem Emoji, Like oder kurzen Kommentar versehen. Auch spontane Textnachrichten sind beliebt.
Komplimente, zweideutige Anspielungen, Schmeicheleien und Ankündigungen, mit wenig Aufwand wird immer wieder die Hoffnung neu entfacht.
Sie sind unterhaltsam, zeigen jedoch kaum Interesse für alles, was darüber hinausgeht. Die Kommunikation bleibt oberflächlich. Der
Breadcrumber öffnet sich nicht und steigt auch nicht auf tiefgründige Themen ein.
Es bleibt zumeist beim
Flirten und bei einem virtuellen Kontakt. Telefonate und persönliche Treffen stehen nicht auf der Liste. Er bleibt unverbindlich und nicht greifbar. Möglicherweise meldet er sich einige Zeit nicht und meldet sich dann, wie selbstverständlich mit einem Like oder einer flirty Nachricht zurück.
Wer beim
Online-Dating und beim Flirten wirklich Interesse am anderen entwickelt, der wird irgendwann um ein Treffen bitten. Werden immer nur Brotkrümel verteilt, kann davon ausgegangen werden, dass es weder ein Date noch eine Beziehung geben wird. Und so endet
Breadcrumbing in den meisten Fällen in einer Enttäuschung. Auch wenn es wehtut, es hilft nur eins: Den Breadcrumber aus dem Leben verbannen, Kopf hoch und nach vorn schauen.
Wie auf das Dating-Phänomen reagieren?
Niemand möchte wohl mit Brotkrumen abgespeist werden. Doch leider wissen wir niemals, was in der Gedanken- oder Gefühlswelt des anderen vorgeht, wenn wir einen neuen Menschen treffen und beginnen uns zu verlieben. Theoretisch kann es der grösste Arsch unter der
Sonne sein.
Und selbst wenn alles nach Wolke sieben aussieht, ist es keine Garantie, dass sich daraus auch wirklich eine Liebe und Beziehung entwickelt. Weil wir beispielsweise beim
Online-Dating auf
Breadcrumbing hereingefallen sind.
Dann bleibt zumeist nur eins: Die entstandene Verbindung selbst zu demontieren. Ignorieren, sich komplett zurückziehen, loslassen und abschliessen.
Bedauerlicherweise ist es überhaupt nicht einfach, sich aus den Fängen eines Breadcrumbers zu befreien. Denn sobald der andere den Kontakt abbricht, wird dieser neue und besonders schmackhafte Brotkrümel ausstreuen.
Die letzte Option, aufs Ganze gehen und um ein Treffen bitten. Wird die Chance verwehrt und redet sich der andere weiter raus, den Tatsachen ins Auge sehen: Es wird niemals ein wir geben.
Verweilen wir weiter in der Hoffnung, sind wir nichts anderes als ein Opfer unserer Sehnsüchte. Selbst wenn ein
Breadcrumber Single ist, wird er sich nicht ändern.
Für ihn ist es
Flirten, doch in Wahrheit ist es nichts anderes als ein mieses Spiel mit anderen Menschen.
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