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Können Sie sich noch daran erinnern, wie Sie sich als Kind stundenlang und tief versunken mit etwas beschäftigt haben? Die Welt drumherum existierte nicht. Alles, was zählte, war der Moment, der auch ewig dauern konnte.
Die Fähigkeit, dort zu bleiben, wo man ist, wurde uns von Geburt an mitgegeben. Leider verlernen wir sie häufig im Laufe der Zeit. Immer und überall lauern Reize. Zudem verfallen wir unmerklich in eine gut eingeschliffene Routine.
Nur wenn wir unsere
Konzentration bewusst schulen beziehungsweise stärken, schaffen wir es, der Macht der Ablenkung keinen Raum zu geben.
Dharana kann dabei helfen.
Was das ist und wie diese Technik in der Praxis aussieht, dazu mehr in diesem Artikel.
Die Technik kurz erklärt
Der Begriff stammt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie tragen oder (fest)halten.
Dharana ist die sechste Stufe auf dem achtgliedrigen
Yoga-Pfad des Pantanjali. Folgend auf die ersten fünf Stufen, die der Vorbereitung dienen, den
Geist stiller werden zu lassen, steht sie für
Konzentration oder das Halten der Gedanken.
Der Zustand innerer Klarheit und Fokussierung. Mentale
Ruhe und Leichtigkeit. Und damit eine Vorstufe und ein Aspekt der
Meditation.
Denn wird diese bewusste Konzentration gehalten, ohne dass der Geist abschweift, ist das der Übergang in die Meditation ohne bewusstes Zutun.
Ist der Geist auf einen Punkt gebracht, spricht man auch von Ekagrata (einpunktig). Warum ist ein klarer Geist wichtig? Er ist
Quelle der Inspiration,
Kreativität und Produktivität.
Er ermöglicht uns, uns auf unsere Ziele zu konzentrieren und diese zu erreichen.
Mehr innere Ruhe und Gelassenheit sind einem ausgeglichenen Leben förderlich.
Es wird zudem angenommen, dass es durch das konzentrierte Halten des Geistes, nicht nur Ablenkungen beseitigt, sondern auch Gedankenmuster verändert werden können.
Dharana praktizieren
Das meint eine vollständig fokussierte
Konzentration auf eine bestimmte Sache. Seinen
Geist darauf auszurichten und zu verweilen.
Das kann ein Gegenstand sein, wie eine Kerze oder ein
Mandala.
Es kann auch ein Bild oder Punkt im Inneren sein. Hier kommt die Technik der
Visualisierung zum Einsatz.
Ebenso kann sich auf den Atem oder ein
Mantra konzentriert, eine Frage oder Überlegung in den Fokus gerückt werden.
Voll im Moment zu sein, ermöglicht ein tiefes Durchdringen und damit ein umfassendes Verständnis.
Wenn der Geist müde ist, sollte man nicht verkrampft versuchen, sich zu konzentrieren. Denn
Dharana bedeutet, entspannt fokussiert zu bleiben.
Die Konzentration langsam und stetig üben.
Das Halten des konzentrierten Zustands ist zudem abhängig vom emotionalen und physischen Zustand, von der Ernährung und der jeweiligen Umgebung. Es liegt an uns, die besten Bedingungen zu schaffen.
Auch unser Alltagsleben bieten genügend Möglichkeiten
Mit Dharana kann man auch im Alltag trainieren, konzentriert zu sein, bei dem, was gerade ist. Ohne sich von anderen, äusseren Reizen ablenken zu lassen. Fokus statt Multitasking. Einfach nur in einer Sache versinken.
Gerade für den Einstieg eignen sich Tätigkeiten, die Freude bereiten. Das Lieblingsgericht kochen, spazieren gehen, die Wolken am
Himmel beobachten, im Garten arbeiten, sich mit einem lieben Menschen unterhalten, ohne noch nebenher "beschäftigt" zu sein. Ebenso kann bewusstes Essen helfen.
Wichtig ist es, regelmässig zu üben und sich nicht entmutigen zu lassen, wenn es nicht sofort funktioniert. Am Anfang wird der
Geist wahrscheinlich immer wieder versuchen, dem Punkt der
Konzentration zu entkommen. Doch mit der Zeit wird es leichter fallen, voll im Moment zu sein und in ihm zu versinken.
Dharana wird als göttlicher Zustand beschrieben.
Ein klarer Geist ist die beste Basis für Frieden und Glückseligkeit.
Auch wenn es am Anfang vielleicht etwas schwierig erscheint, Konzentration kann man lernen.
Dem international bekannten Yoga- und Meditationslehrer Mark Whitwell aus Neuseeland zufolge sollen bei regelmässiger Praxis täglich 7 Minuten genügen, um von den Vorteilen in den verschiedenen Bereichen zu profitieren.
Zeit, die sich jeder von uns für sich selbst nehmen darf und auch sollte.
Probieren Sie es doch einmal aus und beobachten Sie, was es mit Ihnen macht.
Wenn Sie mehr wissen möchten, stehen Ihnen unsere Experten gerne mit Rat und Tat zur Seite.
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